Vita und beruflicher Werdegang von Thomas Mierau, Puppenspieler

Thomas Mierau ist Begründer und Leiter des THEATER MIRAKULUM. Er arbeitet seit dem Gründungsjahr des Theaters 1991 vor Ort an der Entwicklung des Solo-Puppenspiels als besondere künstlerische Ausdrucksform. Vorbilder waren ihm dabei anfangs die Regisseure und Ausstatter Carl Schröder (Dresden-Radebeul) und Jan Dvorak (Tschechien), der traditionelle Puppenspieler Kurt Dombrowsky (Thüringen), der Solopuppenspieler Eric Bass (USA) und später Spielformen des ostasiatischen Puppentheaters.

Nach einer Ausbildung zum Puppenspieler über ein externes Studium an der Schauspielschule Berlin in den Jahren 1972 – 1976 - wo er am Theater der Lutherstadt Wittenberg die Kunst des Hand- und Stabpuppenspiel erlernte - war er Mitbegründer des Staatlichen Puppentheaters Neubrandenburg und arbeitete dort von 1977 – 1979 als stellvertretender Intendant und Puppenspieler. In dieser Zeit entwickelte er besonders seine Kunstfertigkeit als Marionettenspieler.

1980 – 1984 erhielt er den Arbeitsauftrag als Puppenspiel-Dozent an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Bereich Puppenspiel (Schwerpunkte: Szenestudium und Studioinszenierungen). – In dieser Zeit beschäftigte er sich außerdem umfassend mit der Geschichte des Puppentheaters und hielt Vorträge in den Bildungseinrichtungen von Berlin.

1984 – 1986 engagierte man ihn am Puppentheater Frankfurt-Oder als Puppenspieler, Ausstatter und Regisseur.

1986 – 1990 unterstützte Thomas Mierau als Spielleiter und Lehrer die Amateurpuppenspielszene Berlins und entwickelte seine ersten eigenen Puppenspiele. Seit 1989 trat er mit diesen öffentlich in Berlin und Brandenburg auf.

Seit 1991 verfolgt er seine Laufbahn als Solo-Puppenspieler im von ihm gegründeten THEATER MIRAKULUM in Berlin Mitte und erstellte mittlerweile 18 Inszenierungen für Kinder und Erwachsene, wobei er sich auf die Technik des sogenannten „Karagöztheaters“ spezialisierte, eine orientalische Sonderform des Farbschemen-Puppenspieles.

Zusätzlich arbeitet er an Kooperationen mit anderen Bühnen, an Veranstaltungen, Projektkonzeptionen; betreibt Workshops, Privatunterricht, Ausbildung von Praktikanten und ist tätig in Fachgremien und als Autor und kümmert sich – nicht zuletzt – um die technische und wirtschaftliche Sicherung des Spielstandortes.

Das Repertoire von Thomas Mierau umfasst über 18 Stücke. Alle Inszenierungen - für ZuschauerInnen von 3 bis 93 Jahren - stammen aus gleicher Hand: Der Puppenspieler erstellt die Puppen, Bühnenbilder, Textfassungen und Musikarrangements in Eigenarbeit. Dabei bietet das Repertoire sowohl inhaltlich als auch formal ein breites Spektrum. Es gibt klassische Märchen, Kunstmärchen, Fabeln und eigene Stücke zu Gegenwartsthemen wie Ernährung, Klimaschutz, interkulturellem Zusammenleben und Toleranz gegenüber Ausgegrenzten. Darüber hinaus wird Faust I von Goethe für Erwachsene angeboten. Für die Umsetzung dieser Stoffe werden vor allem das Handpuppentheater, das Kaspertheater und das Schattentheater (in der Tradition des Nahen und Fernen Ostens) verwendet.

Unterstützt wird seine Arbeit von einer Gruppe meist ehrenamtlich tätiger Personen im Bereich Publikumsbetreuung, Büro und Dramaturgie. Außerdem arbeitete er mit einer professionellen Co-Autorin und für die Fertigung der Entwürfe zu seinen Schattentheater-Inszenierungen mit einer Ausstatterin zusammen. Ebenso ist er substanziell an der erstellten Internet-Präsenz des THEATER MIRAKULUM beteiligt.

Seit 2012 beschäftigt er sich verstärkt mit dem Medium Film und beginnt mit Videoproduktionen zu eigenen Puppenspiel-Inszenierungen.

2018 erhielt er für sein vielfältiges Engagement für das Kinder - und Jugendtheater in Berlin von der Senatsverwaltung Kultur und Europa eine Auszeichnung und eine Sonderförderung.

 

 

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